Rekordergebnis der WFBB: Erstmals über 5.000 Arbeitsplätze
Brandenburg entwickelt sich zu einem Zentrum moderner Industrie
Erstmals seit ihrem Bestehen hat die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) im Geschäftsjahr 2021 die Marke von 5.000 Arbeitsplätzen überschritten. Hinter dem Rekordergebnis mit 5.047 neuen und stabilisierten Arbeitsplätzen stehen 448 Investitions- und Innovationsprojekte und ein Investitionsvolumen von 721 Millionen Euro. Dazu zählen auch die ersten 1.900 Arbeitsplätze, die bis Ende 2021 bei Tesla neu geschaffen wurden. Hinzu kommen 1.386 Beratungen für Unternehmen zum Thema Arbeit, 972 Dienstleistungen zur Außenwirtschaft und 471 Beratungen zum Thema Energie.
Brandenburgs Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, gratuliert der WFBB: „Ein Rekordergebnis mit mehr als 5.000 Arbeitsplätzen ist unter den Bedingungen eines Pandemie-Jahres eine ausgezeichnete Leistung. Die WFBB hat 2021 in allen Geschäftsfeldern eine hervorragende Bilanz erzielt. Im Jahresergebnis sind auch die ersten Ergebnisse des größten Ansiedlungserfolgs Brandenburgs seit der Deutschen Einheit enthalten, der Ansiedlung von Tesla. Die Ergebnisse unterstreichen: Brandenburg entwickelt sich zu einem neuen Zentrum moderner Industrie in Deutschland, gerade im Bereich der Mobilität. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WFBB für diese erfolgreiche Arbeit und wünsche ihnen für die Zukunft ebenso viel Erfolg!“
WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt betont: „Moderne Mobilität zieht sich wie ein roter Faden durch das WFBB-Jahresergebnis. An der Spitze steht die Ansiedlung von Tesla. Die moderne Mobilität umfasst dazu Ansiedlungen aus der ganzen Wertschöpfungskette wie Rock Tech Lithium in Guben, SAS Autosystemtechnik in Fredersdorf-Vogelsdorf, Excelaser in Ludwigsfelde oder Diehl Advanced Mobility in Zehdenick. Wir haben 2021 mehr Ansiedlungsanfragen erhalten als im bisherigen Rekordjahr 2019. Um diese erfolgreich umsetzen zu können arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern auch daran, für Brandenburg den „Goldstaub“ im Standortwettbewerb zu sichern: ausreichend Industrie- und Gewerbeflächen sowie Fachkräfte.“
Zu den weiteren zentralen Investitionen im Jahr 2021 zählt Dr. Kammradt ein großes Vorhaben aus der Ernährungswirtschaft: Der norwegische Lebensmittelhändler ODA startet den Markteintritt in Deutschland in Mittenwalde und schafft 350 neue Arbeitsplätze. Als neuen Trend in der Kreislaufwirtschaft sieht die WFBB den Holzmodulbau. So siedelt sich das Schweizer Unternehmen Renggli in Eberswalde an. Wichtige Erweiterungsinvestitionen kommen vom Medizintechnik-Unternehmen Christoph Miethke und dem Medienunternehmen VoluCap, beide in Potsdam.
WFBB-Geschäftsführer Sebastian Saule streicht heraus: „Der Brandenburger Mittelstand hat sich trotz Corona weiter intensiv mit Innovationen und mit internationalen Märkten beschäftigt. Wir haben 2021 mit 340 Innovations- und Digitalisierungsprojekten und 39 technologieorientierten Gründungen einen richtig guten Lauf gehabt. In Sachen Außenwirtschaft und beim Europa-Service konnten wir sogar 972 Dienstleistungen für Brandenburger Unternehmen erbringen – fast ausschließlich in digitaler Form, von der individuellen Vermittlung von Kooperationspartnern in Europa bis hin zur kompletten Unternehmensreise nach Indien.“
Saule verweist zudem darauf, dass bei vielen Projekten das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spiele. Zu den besonderen Innovationsprojekten zählt er in diesem Zusammenhang das Prognose-Tool des Potsdamer Unternehmens 4Cast. Das Ziel dieses Joint Ventures von Windkraftpionieren und KI-Experten ist es, die Produktion von Wind- und Solarenergie besser vorherzusagen, um die Energieeinspeisung zu optimieren und regulatorische Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. Das Strausberger Unternehmen Allresist GmbH entwickelt zusammen mit dem Fraunhofer IAP, der Technischen Universität Lodz in Polen und dem polnischen Unternehmen Qwerty „Neue Methoden zur Strukturierung von druckbaren QD-LEDs für Anzeige-Anwendungen“. QD-LEDs sind elektrooptische Halbleiterbauelemente, die mittels Quantenpunkten in einem hocheffizienten Verfahren elektrische Energie in Licht mit einzigartigen optischen Eigenschaften umwandeln und abstrahlen.
Bei den Gründungen hebt WFBB-Geschäftsführer Saule folgende Projekte hervor: Die Dryad Networks GmbH aus Eberswalde entwickelt ein sensorbasiertes System zur Waldbrandfrüherkennung. Mit dem großflächigen IOT-Netzwerk können Waldbrände in weniger als 60 Minuten mit Hilfe von Gassensoren selbst in den entlegensten Gebieten erkannt werden. Die Resility GmbH aus Potsdam entwickelt eine Software zur frühzeitigen Erkennung von Cyberangriffen auf Cloudlösungen, zum Beispiel auf Amazon Web Services. Die Ausgründung aus dem Hasso-Plattner-Institut trägt so in erheblichem Maße zur IT-Sicherheit bei – hochrelevant angesichts zunehmender Cyberangriffe gegen deutsche Unternehmen und Institutionen.
Zum Thema Nachhaltigkeit weist Saule auch auf ein spezielles Beratungsangebot der in der WFBB angesiedelten Energieagentur Brandenburg hin – das Online-Beratungstool Kom.EMS, mit dem sich ein Energiemanagementsystem für kommunale Liegenschaften aufbauen lässt. „Kommunen mit konsequentem Energiemonitoring sparen erfahrungsgemäß durchschnittlich 20 % an Wärmeenergie und Strom. Das ist gut für das Klima und für den kommunalen Haushalt“, betont Saule. „Im vergangenen Jahr haben 21 Kommunen und Landkreise dieses Coaching genutzt. Angesichts des Anstiegs der Energiekosten und der Diskussion um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern gehen wir davon aus, dass die Nachfrage von Unternehmen und Kommunen nach Beratung zur Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien wächst. Die Energieagentur Brandenburg ist darauf vorbereitet.“