Empowerment durch Wissenschaft: Mädchen und Frauen entdecken Mikroelektronik und Physik am IHP
Frankfurt (Oder). Junge Frauen an das Thema Wissenschaft im Allgemeinen sowie an die Mikroelektronik und Physik im Speziellen heranzuführen, das war das Ziel zweier Veranstaltungen, die kürzlich anlässlich des „Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ am IHP stattfanden. Das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik hatte rund 40 Schülerinnen aus Frankfurt (Oder) und Słubice eingeladen, mit ihnen gemeinsam Experimente durchgeführt, einen Blick in Labore geworfen und einen Einblick in die Arbeitswelt der Wissenschaftlerinnen des Instituts ermöglicht. Zu den Höhepunkten gehörte ein aufgezeichnetes Gespräch mit der bekannten britischen Wissenschaftlerin Dr. Jess Wade.
Wie ist es, als einziges Mädchen in der Berufsschulklasse oder in einer Vorlesung an der Universität zu sitzen? Wie wird man als Frau wahrgenommen, wenn in einer Gesprächsrunde nur Männer sitzen? Diese und ähnliche Fragen stellten Schülerinnen der Frankfurter Oberschulen und des OSZ genauso wie Schülerinnen des Lyceums und der Grundschulen in Słubice und Kunowice. Kolleginnen des IHP gaben Antworten, berichteten über ihren Werdegang und die tägliche Arbeit. Ein paar Tage zuvor hatten Sie selbst solche Fragen mit der britischen Wissenschaftlerin Dr. Jess Wade diskutiert. Sie engagiert sich für mehr Frauen in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften, für Vielfalt und entwickelt Bildungskonzepte im MINT-Bereich. Wenn man „Berühmte Wissenschaftlerin“ bei Google eingibt, dann kommen Portraits von Marie Curie und Lise Meitner. Dr. Jess Wade schreibt aus diesem Grund Einträge bei Wikipedia über Wissenschaftlerinnen des 21. Jahrhunderts. Über 2000 solcher Einträge hat sie bereits fertiggestellt. Die Aufzeichnung der Diskussion mit Dr. Jess Wade diente als Grundlage für die Abschlussgespräche bei den Veranstaltungen am IHP.
„Frauen sind in der Wissenschaft noch immer unterrepräsentiert, auch bei uns am IHP sind aktuell leider nur 18% der wissenschaftlichen Mitarbeitenden Frauen“, sagt Anna Herfurth, Leiterin des Bereiches Human Resources am IHP. „Wir bemühen uns daher seit vielen Jahren aktiv um Förderung auf allen Ebenen. Gerade haben wir beispielsweise wieder zwei junge Frauen aus dem Programm EnterTechnik für ein dreimonatiges Orientierungspraktikum zu Gast“, führt sie aus. Um die Sensibilisierung und Sichtbarkeit von Gleichstellung ging es auch im partizipativen Prozess „Leading for Equality“, dessen Ergebnis der gültige Gleichstellungsplan des IHP ist, der auch chancengerechtes Führen und Familienfreundlichkeit thematisiert. Das IHP ist Mitglied im Bündnis für Familie und bietet den pme-Familienservice für Mitarbeitende an. Zudem wurde das Institut bereits mehrfach mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet.
„Unsere Bemühungen im MINT-Bereich richten sich an Kinder und Jugendliche im Allgemeinen. Dafür haben wir zahlreiche Kooperationen und Veranstaltungen. Aktionstage, das CoderDojo, die Teilnahme am Frankfurter Ferienkalender und dem Brandenburger Zukunftstag sind Beispiele dafür. Durch spannende Einblicke in die Welt der MINT-Berufe und der zahlreichen Einsatzgebiete der Mikroelektronik tragen wir zur Sicherung unserer Fachkräfte von morgen bei“, sagt Anna Herfurth.
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